Der "Welpe beißt" / Beisshemmung erlernen!
Warum beißen Welpen?
Welpen beißen aus verschiedenen Gründen - sei es aus Neugierde, Spieltrieb oder Frustration. Es ist wichtig, das Beißen als Teil des Lernprozesses zu verstehen und richtig darauf zu reagieren.
Das Beißen ist im Spiel und in der Entwicklung des Welpen ein natürliches Verhalten. Sobald die Zähne sich melden, hat ein Welpe das Bedürfnis ,sie auszuprobieren", beispielsweise in dem es eines der Geschwisterwelpen beißt.
Durch das sich gegenseitige beißen erfahren Welpen das dies unangenehm ist und schmerzen kann. Der gebissene Welpe schreit in der Regel durch jaulen auf und signalisiert so, dass es ihm weh getan hat oder wer setzt sich zu wehr und beißt zurück.
Durch diese Erfahrung entwickelt sich die Beißhemmung. In der Regel sollte die Beißhemmung im Alter von ca. 16 bis 20 Wochen abgeschlossen sein.
Wie kann man das Beißen abgewöhnen?
Mit konsequenter Erziehung kann das Beißen bei Welpen erfolgreich abtrainiert werden.
Unsere Welpen lernen von Anfang an, dass sie nicht in UNS reinbeißen dürfen. Weder in die Hose, noch in die Hände oder sonstiges. Man unterbindet dieses Verhalten, indem man sofort und konsequent einschreitet und den Welpen davon abhält. Ein klares "Nein, Schluss, ein kurzer Aufschrei", sich dem Welpen abwenden, den Raum verlassen und ihn ignorieren. Grundsätzlich gilt, den Welpen nicht aus Spaß an den Händen Knabbern lassen, so wie wir es sehr oft bei unseren Welpenbesuchern sehen. Was erstmal harmlos erscheint und für Hundewelpen "normal" interpretiert wird, entwickelt sich mit zunehmendem Alter des Hundes als ein Problem!
Zeigt der Welpe sich sehr hartnäckig und lässt nicht ab, laut in die Hände klatschen, um das Verhalten zu unterbrechen, dann vom Welpen abwenden. Klar signalisieren, dass man dieses Verhalten nicht duldet. Als letzte Konsequenz folgt der Schnauzengriff!
Entscheidend für den Erfolg ist die Richtige Energie, mit der man dem Hund gegenüber tritt. Er sollte deutlich spüren, das es ernst gemeint ist.
Selbst wenn Welpen sich gegenseitig beißen, fliegen auch mal die Fetzen. Das ist nicht nur ein freundliches, spielerisches Miteinander und kuschelig. Welpen sind ab der 13. - 16. Woche in der Rangordnungsphase. Der Rudelführer Mensch wird auf seine Führungsqualitäten geprüft. In dieser Phase (uns auch zuvor) ist es unglaublich wichtig, das der Welpen seine Grenzen kennt und vom Menschen klare Regeln erhält.
Der Hund wird sich besonders eng dem Menschen anschließen, der für ihn den Rudelführer symbolisiert, dessen Autorität erkennen wird.
Auch halten wir es für wichtig, Hetz- und Zerrspiele so wenig wie möglich einzusetzen. Die Worte Hetzen und Zerren sprechen hier schon für sich! Solche "Spiele" interpretieren Beute und fördern diese Triebe im Hund. Auch wird hierdurch das "packen" und "beißen" gefördert.
Wir empfehlen daher, solche "Spiele" erst ab einem Alter einzusetzen, indem die Rangordnungsphase (13.-16. Woche) und Rudelordnungsphase (5. - 6. Monat) abgeschlossen ist und der Hund weiss, wo sein Platz im Hund-Mensch-Rudel ist.
Wichtig: Jegliche Spiele die das Hetzen fördern, sei es "nur" hinter einem Ball oder das Zerren mit einem Tauseil, wecken den Jagd- und Hetztrieb im Hund. Die Beute ist der Ball oder das Tau.
Manche Hunde bleiben nicht beim Ball, Frisbee oder beim Tau... rennt ein Reh oder ein Feldhase an ihm vorbei, ist es nicht ausgeschlossen, dass er sich diese Beute als Ballersatz nimmt. Denn er hat das Hetzen und Beute machen durch die Ballspiele beigebracht bekommen. Wir erinnern uns, die Beute war zuvor immer der Ball, die Frisbee oder was auch immer.
Ab entsprechendem Alter und mit konsequenter Erziehung und Führung des Hundes, sind solche Spiele sicherlich möglich. Jedoch mit Bedacht und dosiert einzusetzen.